Schulprojekt Verrückt? Na und!


Logo Verrückt, na undBei dem bundesweiten Schulprojekt „Verrückt? Na und!“ geht es darum, Jugendlichen zu zeigen, wie sie psychischen Erkrankungen vorbeugen können.

Das Projekt richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren. Sie können während eines Projekttages an ihrer Schule Menschen kennen lernen, die von ihren Erfahrungen mit einer psychischen Erkrankung erzählen. Wie haben sie Krisen bewältigt? Wie den Alltag organisiert? Welche Vorurteile sind ihnen begegnet? Wie groß war die soziale Ausgrenzung? Die Teams, die in die Schulen kommen, setzen sich aus je einem „Experten in eigener Sache“ und einem Moderator zusammen, in der Regel ist das ein Psychologe oder Sozialarbeiter.

„Das Projekt macht Mut und es macht deutlich, dass man nicht alleine mit der Krankheit ist.“

Verrückt? Na und! Mach Mut

  • sich mit der Komplexität menschlichen Lebens auseinanderzusetzen.
  • über sich selbst nachzudenken und zu sprechen.
  • mehr über die psychische Gesundheit erfahren.
  • sich mit Ressourcen für die Gesunderhaltung oder Gesundung zu beschäftigen.
  • Medien kritisch zu hinterfragen
  • Ängste, Vorurteile und Vorbehalte wahrzunehmen, zu überprüfen und besser zu verstehen.
  • Offenheit, Verständnis und Fairness in zwischenmenschlichen Beziehungen zu üben.
  • Vom Leben für das Leben zu lernen

Die Bürgerstiftung Darmstadt fördert dieses Projekt mit 1.000 EUR.


Das Schulprojekt Verrückt? Na und! : „Stark, wenn sich einer traut über seelische Probleme zu reden“ (www.verrueckt-na-und.de) ist ein in Deutschland anerkanntes Best-Practice-Modell.

Gestartet wurde das Projekt 2001 vom Verein Irrsinnig Menschlich in Leipzig. Inzwischen gibt es in 13 Bundesländern Projektgruppen, wobei sich Hessen mit Teams in 10 Städten bzw. Landkreisen besonders auszeichnet. Hinzu kommen Schulprojektteams aus Tschechien, der Slowakei, Österreich und Polen.

Das Besondere an diesem Projekt besteht darin, dass Schüler und Lehrer Menschen kennen lernen, die bereits psychische Erkrankung und soziale Ausgrenzung erlebt und überwunden haben. Aufgrund ihrer Erfahrungen beim Überwinden schwerer Krisen agieren sie gegenüber Schülerinnen und Schülern als „Erfahrungsexperten“ und Vorbild.

Im Schulprojekt stehen eigene Erfahrungen und Erlebnisse, Neugier, Spannung und Spaß an erster Stelle.

Schülerinnen und Schüler setzen sich mit ihrem eigenen Leben auseinander, lernen Menschen kennen, die psychische Krankheit erlebt haben und erfahren, was sie für ihre eigene seelische Gesundheit tun können.

Ziele von „Verrückt? Na und!“, sind

  • Gesundheitsförderung / Prävention
  • Sensibilisierung für psychische Gesundheitsprobleme
  • Abbau von Ängsten und Vorurteilen
  • Reduktion von Stigma, Ausgrenzung und Diskriminierung

2007 – Start in Darmstadt

2007 gab es eine erste Schulung für Moderatoren und Experten in Darmstadt. Seit 2008 wird das Projekt jährlich an 10-12 Schulen in Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg durchgeführt und hat in dieser Zeit knapp 4000 Jugendliche  in den Jahrgangsstufen 9- 13, erreicht.

 

Schulung neuer  Moderatoren und „Experten in eigener Sache“ für das Schulprojekt „verrückt? na und!“

2014 wurde  eine 2 tägige Schulung für neue Moderatoren und Experten mit 20 Teilnehmern erfolgreich durchgeführt.

 

Wissenschaftliche Auswertung

Ergebnisse der Evaluation durch die Universität Leipzig, die seit 2007 durchgeführt wurde, liegen nun vor und belegen eindrucksvoll die Wirkung des Projektes:

 

SchülerInnen
  • Besseres Verständnis für die Situation von Menschen mit psychischen Problemen (96%)
  • Mehr Mut zum Bewältigen von eigenen Krisen (74%)
  • Mehr Wissen über Möglichkeiten der Hilfe und Selbsthilfe
  • Lehrer wichtige Ansprechpartner bei seelischen Krisen
  • Signifikante kurzfristige Entstigmatisierung

 

LehrerInnen
  • Interesse geweckt an Frage, was Schule mit psychischer Gesundheit zu tun hat
  • Alle beteiligten Lehrkräfte sind an Fortbildung interessiert
  • Wunsch nach Handlungsmöglichkeiten in der Schule

 

Eltern
  • Schüler wirken als Multiplikatoren für ihre Eltern
  • Sie verbreiten ihre Erkenntnisse in den Familien

 

Expertinnen und Experten in eigener Sache
  • Empowerment – Förderung von Autonomie und Selbstverantwortung, Selbstbestimmung
  • Recovery – Unterstützung der Gesundung
  • Erfahrung erlangen  im Umgang mit unbekannten Gruppen/Menschen

 

Gesundheitssystem
  • Erhebliche Reduktion der Folgekosten durch frühe gesundheitsfördernde und präventive Wirkung des Ansatzes
  • Veränderung der Problemwahrnehmung und der Lösungsansätze