Das Sprachenzentrum und das Fachgebiet für Mehrsprachigkeit der Technischen Universität Darmstadt bilden in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Darmstadt ehrenamtlich tätige Deutschlehrende in der Vermittlung der Fremdsprache Deutsch weiter. In den insgesamt 12 dreistündigen Kurzworkshops im Jahr 2016 konnten die zukünftigen Lehrenden ihr Wissen über Alphabetisierung, Mehrsprachenerwerb, Lehrwerke, Landeskunde und Interkulturelle Kompetenzen erweitern und vertiefen.
Sprachenförderung ist ein wichtiger Bestandteil der Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen. Oft mangelt es jedoch an Lehrerinnen und Lehrern, an Geldern und an Zeit, um die Neuankömmlinge hinreichend fortzubilden. Dabei wollen Flüchtlinge so schnell wie möglich am Leben im neuen Land teilnehmen und die Landessprache erlernen. Viele Darmstädterinnen und Darmstädter engagieren sich deshalb und möchten Deutsch unterrichten. Um die freiwillig Lehrenden dabei so gut wie möglich zu unterstützen und ihnen eine Fort- und Weiterbildung zu ermöglichen, wurde das Projekt „Weiterbildung der ehrenamtlichen Deutschlehrenden“ gegründet. „Sprache ist der Schlüssel zur Integration und der Bedarf an qualifizierten Deutschlehrenden ist hoch“, so Dr. Markus Hoschek, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Darmstadt. „Es war uns daher ein großes Anliegen, der TU Darmstadt die Realisierung dieses Projekts zu ermöglichen.“
Das Projekt wird von Prof. Dr. Hufeisen und Dr. Christoph Merkelbach (Leitungsteam des Sprachenzentrums der TU Darmstadt) konzipiert und vom Fachgebiet Sprachwissenschaft Mehrsprachigkeit begleitbeforscht. Im Fokus stehen sechs Kurzworkshops für ehrenamtlich Lehrende, die von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachgebiets Mehrsprachigkeit durchgeführt werden. Themen sind zum Beispiel „Alphabetisierung in einer fremden Sprache“ oder „Wortschatzerwerb und Grammatikvermittlung“. Hier gibt es auch Einblicke in die neuesten Lehrwerke, Materialien für den Unterricht und Hinweise zu praktischen Übungen. Im Workshop „Mehrsprachenerwerb und Lernstrategien“ wird der Frage nachgegangen, wie der Mensch eine fremde Sprache erlernt, um dann praktisch mit Hilfe von Sprachlernstrategien verschiedene Lerntechniken mit den Lehrenden zu diskutieren und auszuprobieren. Der Workshop zur Landeskunde und Interkulturellen Kompetenz verfolgt zwei Ziele: Es soll überlegt werden, welche Art von Wissen Flüchtlinge über das Leben in Deutschland erwerben sollen, daneben aber auch die interkulturelle Situation, in der Lehrende beim Unterrichten stehen, beleuchtet werden.