Gesunde Kinder in gesunden Städten

Mit Hilfe der Bürgerstiftung Darmstadt kann der Sportkreis 33 Darmstadt auch im kommenden Schuljahr das Projekt “Verbesserung der Persönlichkeits-, Gesundheits- und Bildungsentwicklung für Kinder auf der Basis einer täglichen Stunde Sport” an der Heinrich-Hoffmann-Schule weiterführen

Auslöser für das EU-Projekt und die Fortsetzung an der Darmstädter Grundschule war die Tatsache, dass bei Schuleingangsuntersuchungen immer mehr Haltungsschäden, unzureichende Koordinations- und Konzentrationsfähigkeiten, sowie Defizite bei körperlichen Ausdauerleistungen bei den Schulkindern festgestellt werden. Auch die Zahl der übergewichtigen Kinder nimmt stetig zu. Ein Grund für diese Entwicklung ist Bewegungsmangel, dieser wirkt sich auch bei kognitiven Lernprozessen negativ aus. Dagegen gehören bewegungsaktive Kinder in der Schule zu den Schülern, die aufmerksam und konzentriert mitarbeiten können, eine größere Lernbereitschaft zeigen und gesundheitliche Belastungen im Schulalltag besser meistern. “Im Kindesalter werden die Grundlagen für eine gesunde Entwicklung gelegt. Dazu gehören in besonderem Maße Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsverhalten. Gerade für unsere Kinder, die durch die Innenstadtlage meist zu wenige Bewegungsmöglichkeiten haben”, hält Schulleiterin Margarete Rotter dieses zusätzliche Sportangebot für besonders wichtig.

Die Kinder der ersten, zweiten, dritten und vierten Klassen der Heinrich-Hoffmann-Schule im Alter von sechs bis zehn Jahren erhalten als einzige Grundschule in Darmstadt jeweils fünf Stunden Sport in der Woche – drei durch die Schule, die vierte und fünfte wird über kooperierende Sportvereine (insgesamt 16 ehrenamtliche Stunden) vor und nach dem Vormittagsunterricht abgedeckt. Damit können die zirka 125 Kinder die Angebote der Vereine kennenlernen und sich eventuell leichter für eine Sportart entscheiden. Die Förderung der Bürgerstiftung in Höhe von 5.000 € ermöglicht jetzt den Fortgang des Projekts im Schuljahr 2012/2013.

“Die Anzahl der abgelegten Sportabzeichen in den dritten und vierten Klassen, die seit Jahren etwa konstant ist, konnte im letzten Schuljahr um die Hälfte gesteigert werden. Ich führe dies auch auf unser Projekt zurück, sagt Margarete Rotter zufrieden.

Von den Schulkindern der Heinrich-Hoffmann-Grundschule in Darmstadt haben mehr als 80 Prozent einen Migrationshintergrund. Damit ist bekanntermaßen fast immer von vornherein ein Bildungsnachteil gegeben. Zudem weisen Studien nach, dass in Familien mit Zuwanderungsgeschichten im Vergleich zu anderen Populationsgrößen eine deutlich höhere Krankheitsrate festzustellen ist. Sowohl Bildungsdefizite wie Krankheiten schränken somit natürliche Entwicklungschancen von Kindern stark ein.

Mit dem Fortlauf des Projektes wollen der Sportkreis 33 Darmstadt und die Bürgerstiftung Darmstadt dem allen entgegenwirken und ein Modell schaffen, das sich eventuell auf andere Schulen, nicht nur in Darmstadt, übertragen lässt. Zudem wird gleichzeitig ein riesiger und wirksamer Integrationsbeitrag geleistet. Geplant ist das Projekt weiterhin wissenschaftlich begleiten zu lassen.