Seit Dezember 2015 findet ein wöchentliches Sport- und Bewegungsangebot für unbegleitete minderjährige Asylsuchende, initiiert durch den Arbeitsbereich Sportpädagogik des Instituts für Sportwissenschaft an der TU Darmstadt, statt. An wechselnden Orten bietet das aus drei Sportstudierenden bestehende Übungsleiterteam seitdem ein vielseitiges und abwechslungsreiches Sportprogramm für die Jugendlichen an. Im Sommer wurden verschiedenste Sportspiele, bekannte wie Fußball und Volleyball, aber auch weniger bekannte wie Hurling, eine hauptsächlich in Irland verbreitete Sportart, in den Sportanlangen des Hochschulstadions am Böllenfalltor, angeboten und gelehrt. Witterungsbedingt wurde das Sport- und Bewegungsangebot im Winter an wärmere Orte verlegt. Gemeinsame Besuche im Bowlingcenter, in der Boulder- oder Soccerhalle bereitet den Jugendlichen großen Spaß. Nach mehrmaliger Nachfrage wurde das reguläre Angebot mit einem zweiten Termin für einen Schwimmkurs ergänzt. Aufgrund der mangelnden Kapazitäten der Darmstädter Schwimmbäder kann dieses Angebot allerdings nur in sehr kleinen Gruppen und neben dem normalen Bäderbetrieb erfolgen, was den Fortschritten der Jugendlichen allerdings nicht im Wege steht.
Neben der Freude am Sport, stand von Anfang an auch die pädagogische Vermittlung von Sprache und Kultur im Mittelpunkt des Projekts. Dass auch in diesem Bereich Erfolge erzielt werden konnten, zeigt sich vor allem an den gemeinsamen Aktivitäten abseits des Sportplatzes und den somit entstandenen Freundschaften zwischen Übungsleitern und Jugendlichen. Gegenseitige Einladungen und gemeinsames Kochen verdeutlichen die über den Sport hinausgehende Integrationsleistungen und den Erfolg des Projektes. Die sprachlichen Barrieren konnten nach und nach abgebaut werden, sodass es den Jugendlichen zunehmend leichter fiel, sich in den Alltag zu integrieren.
Die Realisierung des Projektes wurde maßgeblich durch die finanzielle Unterstützung der Bürgerstiftung Darmstadt sowie der Stadt und dem Jugendamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt beeinflusst. Um anfallende Kosten wie Eintrittsgelder, Verwaltungs- und Personalkosten decken zu können und so den Fortbestand des Projektes zu gewährleisten, ist das Sportprojekt für unbegleitete minderjährige Asylsuchende auf weitere Förderung angewiesen.