Der Werkhof Darmstadt, Verein zur Förderung der Selbsthilfe, gem. e.V. ist anerkannter freier Träger der Jugendhilfe nach dem KJHG und eine im Raum Darmstadt/Dieburg etablierte außerbetriebliche Berufsbildungseinrichtung für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf.
Mithilfe der finanziellen Förderung der Bürgerstiftung konnte der Werkhof Darmstadt neue Hard- und Software Ausstattung in der Jugendwerkstatt Grenzallee anschaffen. Hier konnten relevante Programme, die zur Ausbildung sowie für die Schulung in den Projekten benötigt werden, nur noch eingeschränkt genutzt werden. Sowohl die Arbeitsgeschwindigkeit als auch die Datenspeicherkapazität genügten dem aktuellen technischen Stand nicht mehr. Deshalb wurden sowohl zwei neue PC-Arbeitsplätze für Teilnehmende angeschafft als auch zwei neue PC-Arbeitsplätze für das Projektpersonal und die Software aktualisiert.
Außerdem konnten folgende weitere Projekte durch die Unterstützung der Bürgerstiftung durchgeführt werden:
Blended learning
Für die Teilnehmenden bedeutet computergestütztes Lernen eine wichtige Form des selbstgesteuerten Lernens. Die Teilnehmer/innen werden durch das Heranführen ans eigenständige Lernen mit einer eigenen Lernkontrolle, dazu gebracht, Verantwortung für ihre Ausbildung und ihren Wissensstand zu übernehmen. Die e-learning-Module sollen dazu beitragen, dass benachteiligte junge Menschen mit und ohne Berufserfahrung einen Qualifizierungsbaustein erwerben, der ihnen den Einstieg in Arbeit und Ausbildung erleichtert.
IT und Medien
Die Teilnehmer/innen erwerben Grundkenntnisse und -fertigkeiten im Berufsfeld IT/Medien, wie PC-Grundkenntnisse, Arbeitssicherheit, Kennenlernen der medienrelevanten Software, Videoaufahmesysteme sowie Audiosysteme und Grundkenntnisse der journalistischen Arbeit, dazu gehört die Themenfindung in der Gruppe, Grundlagen der Recherche, Grundlagen der Moderation und Interviewführung, Aufbau eines Radio- oder Videobeitrags, Interviewvorbereitung, -durchführung und -bearbeitung.
Ausbildung Berufsbild Industriemechaniker/in
Junge Menschen, die im Werkhof eine außerbetriebliche Ausbildung beginnen, haben in der Regel im Laufe ihrer Bildungsbiografie in der Schule und/oder der Familie negative Lernerfahrungen gesammelt. Durch den Einsatz spezieller zielgruppengerechter didaktischer Lernangebote sollen die Auszubildenden in die Lage versetzt werden, eigenverantwortlich das Maßnahmeziel zu erreichen. Zur Motivation der Auszubildenden werden Lernsituationen geschaffen, die an vorhandene Kenntnisse und Kompetenzen anknüpfen und die Lernenden ihre Fähigkeiten erkennen lassen, um positive Lernerfahrungen zu schaffen. Die zielgruppengerechte Methodik und Didaktik bezieht sich sowohl auf die Fachtheorie als auch auf die Fachpraxis.
Kompetenzfeststellung
Für die Erfassung von beruflichen Basiskompetenzen wird ein genderorientiertes Kompetenzfeststellungsverfahren sowohl im Übergang Schule-Beruf als auch im Auswahlverfahren der Ausbildung eingesetzt. Dieses Verfahren berücksichtigt computergestützt die geschlechtsspezifischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmenden, indem es die individuellen Ergebnisse unterschiedlich, unter anderem bezogen auf die Durchschnittswerte der jeweiligen Geschlechtsgruppe, bewertet.
Die Eignungsfeststellung soll die Teilnehmenden und Auszubildenden aktivieren und ihre Eigenverantwortung stärken, indem sie eine differenzierte Dokumentation der Kompetenzen der/des Einzelnen liefert. Sie bildet die Grundlage für das weitere Vorgehen, insbesondere für die Förderplanung.
Sprachförderung
Der Sprachunterricht in Präsenzgruppen im Übergang Schule-Beruf und der Ausbildung wird in Kleingruppen auf Grundlage der Ergebnisse der Eignungsfeststellung durchgeführt. Sozial benachteiligte junge Menschen, insbesondere jene mit Migrationshintergrund, besitzen oft ungenügende sprachliche Kompetenzen mit daraus resultierenden Unsicherheiten. Sprachförderung heißt, gerade im Hinblick auf den Bedeutungszuwachs der mündlichen Sprache in vielen Berufen, auch eine Aufwertung der Förderung der mündlichen Sprache. Ein zentrales Mittel stellt hier die integrierte Sprachförderung dar. Im Unterricht sind Elemente integriert, welche die Teilnehmer*innen auffordern, mit Sprache aktiv umzugehen.
Durch die Förderung konnte in allen aufgeführten Projekten die Qualität der Qualifizierung erhalten werden und die Teilnehmenden können auch in der Zukunft auf lernrelevante Programme zurückgreifen, die zur Ausbildung der Industriemechanikerinnen und zur Qualifikation von benachteiligter Jugendlicher und Schülerinnen nötig sind.