Grillfest für geflüchtete Studienbewerber und ihre Lernhelfer


Seit Jahresbeginn 2016 gibt es bei der Akademie 55plus Menschen, die mit den Studierwilligen unter den Flüchtlingen ein zusätzliches Sprachtraining veranstalten.

Heidrun Bleeck hatte mit dem Geschäftsführer des Sprachenzentrums an der TU, Christian Merkelbach vereinbart, dass für die (z. Zt. knapp 90) Sprachkurs-Teilnehmer an der TU diese weitere Möglichkeit durch die Akademie 55plus besteht.

Nach den Prüfungen dieses Semesters haben jetzt die Lernhelferinnen und Lernhelfer um Heidrun Bleeck ein Grillfest für die angehenden Studenten und ihre Lehrkräfte im Bürgerpark Nord veranstaltet, das von der Bürgerstiftung Darmstadt finanziell unterstützt wurde. Christian Merkelbach begrüßte knapp 50 Personen und wies einladend auf die Anlauf- und Beratungsstellen für die Studienbewerber innerhalb seines Instituts hin. Mit Dank an die Lernhelfer und deren Engagement unterstrich er den Wert der ‚flankierenden Maßnahme’ der Aka55plus, die über das Deutschlernen hinaus kulturelle und soziale Trainingsfelder (Sport, Ausstellungen usw.) mit im Auge hat. Mittlerweile studieren einige der jungen Leute aus Syrien und Afghanistan in Hamburg, Trier und Konstanz.


Grillfest für geflüchtete Studienbewerber und ihre Lernhelfer (Foto: Winni von Mackensen)

Grillfest für geflüchtete Studienbewerber und ihre Lernhelfer (Foto: Winni von Mackensen)

Grillfest für geflüchtete Studienbewerber und ihre Lernhelfer (Foto: Winni von Mackensen)

Grillfest für geflüchtete Studienbewerber und ihre Lernhelfer (Foto: Winni von Mackensen)

Grillfest für geflüchtete Studienbewerber und ihre Lernhelfer (Foto: Winni von Mackensen)

Grillfest für geflüchtete Studienbewerber und ihre Lernhelfer (Foto: Winni von Mackensen)


Die Gespräche beim Grillfest kreisten um die absolvierten Sprachprüfungen, Bewerbungen und die persönlichen Studienwünsche.
Da kämpft z. B. der 26-jährige Syrer O. um die Anerkennung seines Abiturs in seiner Heimat. Da er Jura oder Soziale Arbeit studieren möchte, sind vertiefte Deutschkenntnisse unabdingbar. Die junge Afghanin Z. hat ihren Studienwunsch Chemie aufgegeben und bewirbt sich um eine Anstellung bei Merck, wo ein Ausbildungsgang für Flüchtlinge eingerichtet wurde. Der Bauingenieur S. war in Syrien bereits selbständig und bewirbt sich um Weiterstudium und parallel um einschlägige Beschäftigung. Sehr zufrieden äußert sich Y. (22) aus Syrien, der in seinem Wunschgebiet Medizintechnik schon ein Jahr an der TU die technischen Grundlagen studiert und anschließend die medizinischen Teile dieses Studiengangs an der Uni Frankfurt vorfindet. D. aus dem Irak möchte einmal im kaufmännischen Sektor arbeiten und schreibt viele Bewerbungen; bislang ohne Erfolg. – Allen Interviewten ist klar, dass die deutschen Sprachkenntnisse die Brücke darstellen zu einem guten Leben bei uns.

Auch die Lernhelfer profitieren beim Grillfest. Neben dem fachlichen Gedankenaustausch unter einander lernen sie Nützliches über das kulturelle und politische Leben in den Heimatländern der Flüchtlinge aus erster Hand. Mittlerweile ist der Umgang mit den Flüchtlingen Thema Nr. 1 in der großen europäischen und deutschen Politik. Die persönlichen Gespräche übertreffen natürlich die offiziellen Nachrichten und Berichte aus den Medien. Ein Arbeitskreis der Lernhelfer für geflüchtete Studienbewerber gehört übrigens zum aktuellen Programm der Aka 55plus. Heidrun Bleeck, die den Arbeitskreis leitet, bittet sehr um weitere Interessenten, denn die Betreuung der künftigen Studenten, die aus ihrem Land fliehen mussten und nach Darmstadt kommen, geht weiter.

Walter Schwebel