Nach der Schule auf den Bauernhof


SERVICE LEARNING – Ein Schulfach führt Jugendliche in die soziale und gemeinnützige Arbeit ein, zum Beispiel auf dem Hofgut Oberfeld

Handschuhe und Gummistiefel angezogen, Harke und Schaufel geschnappt und los aufs Feld. Durch das Schulfach Service Learning, bei dem es darum geht, dass Schüler ein ganzes Schuljahr lang von der neunten bis zur zehnten Klasse des Gymnasiums, in sozialen oder gemeinnützigen Einrichtungen helfen, kam jetzt eine Gruppe von Helfern zum Einsatz am Hofgut Oberfeld.

Von den 29 Schülern der G9B von der Gutenbergschule in Eberstadt haben sich neun für den Einsatz am Hofgut Oberfeld entschieden. Vorgeschlagen wurde das Projekt vom Freiwilligenzentrum. Nach einem Besuch auf dem Hofgut waren sich die neun Jugendlichen sicher, dass sie sich dort tatkräftig einsetzen wollen. „Mich hat es überzeugt, dass man hier mal draußen arbeiten kann“, sagt Celina Djerfi, 15 Jahre.

Seit Februar arbeiten die Schüler schon mit, in dieser Zeit haben sie Hühner gefüttert, Eier eingesammelt, die Haselnussbäume geschnitten, den Saisongarten des Hofguts bepflanzt und das sogenannte Flächenbuffet angelegt. Dieses soll zeigen, wie viel Acker auf den Teller kommt. Die Fläche, die benötigt wird, um die Zutaten für eine Portion Spaghetti mit Tomatensoße oder ein Schnitzel mit Bratkartoffeln zu kochen, wird so veranschaulicht. Vom Futter für das Schwein bis hin zur Tomate und zum Getreide für Brot und Nudeln haben die Schüler alles auf dem Flächenbuffet angebaut. Betreut werden sie von Landwirt Johannes Bastek, der selbst seine Ausbildung am Hofgut Oberfeld absolviert hat.

Der Einsatz der Schüler wurde vor kurzem mit einem Scheck über 500 Euro durch die Bürgerstiftung gewürdigt. So konnten Gummistiefel, Shirts und Notizblöcke angeschafft werden. „Wenn sich Jugendliche sozial betätigen, ist das ein Fundament, auf dem Gesellschaft wachsen kann“, sagt Markus Hoschek, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung.


Die Bürgerstiftung Darmstadt hat ein Projekt mit Jugendlichen am Oberfeld gefördert - unter anderem wurde ein Flächenbuffet angelegt

Die Bürgerstiftung Darmstadt hat ein Projekt mit Jugendlichen am Oberfeld gefördert – unter anderem wurde ein Flächenbuffet angelegt
Foto: Guido Schiek

Die Bürgerstiftung Darmstadt hat ein Projekt mit Jugendlichen am Oberfeld gefördert - unter anderem wurde ein Flächenbuffet angelegt

Die Bürgerstiftung Darmstadt hat ein Projekt mit Jugendlichen am Oberfeld gefördert – unter anderem wurde ein Flächenbuffet angelegt
Foto: Guido Schiek

Die Bürgerstiftung Darmstadt hat ein Projekt mit Jugendlichen am Oberfeld gefördert - unter anderem wurde ein Flächenbuffet angelegt

Die Bürgerstiftung Darmstadt hat ein Projekt mit Jugendlichen am Oberfeld gefördert – unter anderem wurde ein Flächenbuffet angelegt
Foto: Guido Schiek


Alle zwei Wochen kommen die Schüler für je drei Stunden zum Arbeiten auf das Oberfeld. „Jedes Mal können sie den Fortschritt der Pflanzen beobachten“, erklärt Johannes Rehmann, Leiter des Lernorts Hofgut, während er frische Mairübchen erntet.

Im Weltladen oder im Kindergarten

„Auch nach dem Projekt würde ich gerne ab und zu vorbeischauen und nach den Pflanzen sehen“, sagt Ben Peters(15). Er findet, dass das Service Learning an mehreren Schulen als Fach angeboten werden sollte, denn soziale Arbeit sei wichtig. Andere Schüler der Klasse engagieren sich im Weltladen, in Kindergärten oder in der Betreuung von Flüchtlingskinder, wie Klassenlehrerin Regina Hauf erzählt.

Zum Abschluss geben die Schüler eine Hausarbeit zu ihren Erfahrungen ab und organisieren einen Abschlussabend, bei dem auch alle Betreuer der jeweiligen Organisation eingeladen werden. „Service Learning hat mich dazu angeregt, auch über meine Berufswahl nachzudenken“, sagt Celina Djerfi, „ich fand es toll, dass man sich selbst aussuchen konnte, wo man helfen will.“

Von Theresia Schiller