Spielerisch die neue Sprache kennenlernen

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(Foto: Book/Robert - fotolia.com)

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Bürgerstiftung Darmstadt finanziert Projekt zur Sprachförderung von Flüchtlingen – Unterricht, betreutes Malen und Ausbildung von ehrenamtlichen Sprachlehrern

Fremdes Land, fremde Sprache, fremdes Leben: Vielen Flüchtlingen in Deutschland fehlt die Orientierung. Ein von der Bürgerstiftung Darmstadt gefördertes Projekt unterstützt die Flüchtlinge dabei, in Darmstadt anzukommen.

Die Bürgerstiftung Darmstadt finanziert ein Projekt zur Sprachförderung bei Flüchtlingen. Insgesamt 17.580 Euro fließen in drei Einzelvorhaben zur Sprachförderung und Orientierung. Zwei der drei Projekte richten sich direkt an Flüchtlinge, vor allem an Kinder und Jugendliche. Mit dem dritten Projekt werden ehrenamtliche Sprachtrainer ausgebildet. „Kinder sind unsere Zukunft. Jungen Flüchtlingen dabei zu helfen, hier Fuß zu fassen, ist für uns daher ein wichtiges Anliegen. Deswegen fördern wir mit den Projekten die sprachliche Bildung der Kinder und Jugendlichen“, sagt Dr. Markus Hoschek, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung.

Barbara Akdeniz, Sozialdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, betont: „Darmstadt ist weltoffen und sozial. Es ist unsere Pflicht, Menschen in Not und auf der Flucht zu unterstützen. Das Projekt zur Sprachförderung ist – neben den Beratungs- und Unterstützungsangeboten, die von der Stadt geleistet und finanziert werden – ein weiterer Baustein, mit dem Flüchtlingen in Darmstadt geholfen wird.“

Ganzheitliche Förderung in der Freizeit

Damit die Kinder und Jugendlichen sich im Alltag zurechtfinden können, ist es wichtig, dass sie Grundkenntnisse der deutschen Sprache lernen. Zu diesem Zweck werden die Heranwachsenden in Intensivklassen unterrichtet. Das Problem allerdings: „Zwischen den Lernniveaus der Schülerinnen und Schüler liegen oftmals Welten. Zudem sind die kulturellen Hintergründe sehr vielfältig. Für die Lehrkräfte ist es daher schwierig, alle beim Lernen mitzunehmen“, erklärt Martin Gerbes, Sozialpädagoge beim Sozialkritischen Arbeitskreis Darmstadt (SKA).

Das Projekt des SKA unterstützt die Flüchtlinge dabei, diese Hindernisse zu überwinden. Dazu bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerschulische Gruppenangebote und individuelle Betreuung an. Unter anderem ist vorgesehen, den Schülerinnen und Schülern Freizeitangebote näher zu bringen, kulturelle Einrichtungen zu zeigen und sie bei den Hausaufgaben zu betreuen. Darüber hinaus werden Jugendliche, die nicht mehr schulpflichtig sind, in einem Sprachförderkurs unterrichtet. „Wir wollen die Gemeinschaft innerhalb der Klasse stärken, die Kinder spielerisch mit der deutschen Sprache vertraut machen und ihnen helfen, sich in Darmstadt zurechtzufinden“, sagt Martin Gerbes.

Prof. Dr. Hanns Seidler, Projektkoordinator der Bürgerstiftung Darmstadt, freut sich, dass die Stiftung das Projekt von Juni bis Februar des kommenden Jahres mit 15.000 Euro unterstützen kann. „Das Projekt vereint zahlreiche Angebote, die sich an den Bedürfnissen und Notwendigkeiten junger Flüchtlinge orientieren.“

Das Unterrichten erleichtern

Das zweite Vorhaben ist für Vorschulkinder geeignet. Viele von ihnen sind psychisch stark belastet. Das halbjährige Projekt des Koordinationskreises Asyl bietet für diese Kinder einen Kurs im betreuen Malen an. So können sie ihre Erfahrungen von der Flucht künstlerisch verarbeiten.

Das dritte Projekt setzt an der Vermittlungsebene an. Das Sprachzentrum der Technischen Universität entwickelt ein Konzept, um den ehrenamtlichen Deutschlehrenden wertvolle Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Prof. Dr. Hanns Seidler betont: „Beide Projekte haben großes Potenzial. Bei Erfolg werden wir sie weiter fördern.“ Nähere Informationen zur Weiterbildung in Sprachenerwerb und Interkulturalität für ehrenamtliche Deutschlehrende finden Sie hier.

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