Der Erfolg von Musiktherapie bei beatmeten und schwerstpflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen
Die Bürgerstiftung Darmstadt hat den Verein Bärenstark Kinderintensivpflege e.V. mit einer großzügigen Spende unterstützt und damit die Weiterführung der Musiktherapie ermöglicht.
Die Intensivpflegeeinrichtung Bärenstark in Darmstadt versorgt beatmete und intensivpflegerisch zu versorgende Kinder und Jugendliche. Auf 1000 qm, kindgerecht gestaltet, mit einer angrenzenden 100 qm großen Terrasse über den Dächern Darmstadts finden die Kinder ein neues Zuhause. Ausflüge oder der Besuch von externen Kindergärten sowie Schulen gehören zur Normalität und bedeuten gelebte Inklusion.
Neben der pflegerischen, medizinischen, pädagogischen und therapeutischen Betreuung zählen auch, über den Verein Bärenstark Kinderintensivpflege e.V. finanziert, die Musiktherapie, die Besuche der Medi- Clowns oder die Hundetherapie zum interdisziplinären und ganzheitlichen Konzept.
Seit 2 Jahren ist die Musiktherapie fester Bestandteil der ganzheitlichen Versorgung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen in der Einrichtung Bärenstark. Mehrmals monatlich besucht die Musiktherapeutin die Bewohner der Intensivpflegeeinrichtung. Durch die Kombination eines absolvierten Musikpädagogikstudiums sowie einem Psychologiestudiums gelingt es der Musiktherapeutin ganz individuell auf die kleinen Kämpfer einzugehen.
Die Ziele der Musiktherapie orientieren sich stark an Bedürfnissen, Ressourcen und dem Störungsbild des jeweiligen Kindes. Grundsätzliches Ziel der Musiktherapie ist es, die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen zu erhalten bzw. zu erhöhen. Ein entscheidender Anteil der Lebensqualität ist die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehung, deren Verbesserung im Mittelpunkt der musiktherapeutischen Arbeit steht.
Die Pflegefachkräfte der Kinderkrankenpflege, die ihre kleinen Patienten häufig über mehrere Monate und teilweise auch Jahre hinweg versorgen, haben oft ein sehr besonderes Gespür für die Kinder und können durch gezielte Krankenbeobachtung kleinste Veränderungen am Kind erkennen. So machen wir in der Intensivpflegeeinrichtung Bärenstark immer wieder die Beobachtungen, dass der Einsatz der Musiktherapie bei unseren Kindern zu folgenden Erfolgen führt:
- Reduktion von Unruhe
- Reduktion von Schmerzen
- Stabilisierung des Pulses
- Anstieg der Sauerstoffsättigung
- Im Rahmen der Erkrankung werden die Kinder wacher, aufmerksamer und kommunikativer.
Zur Musiktherapie gehören unter anderem:
- Lieder hören und singen (Das Lautieren der Kinder und Jugendlichen wird gefördert, so dass auch ein nichtsprechender Bewohner »mitsingen«, brummen oder pfeifen, seine Stimme ausprobieren und Einfluss auf die Gestaltung nehmen kann)
- mit Hilfe der Therapeutin sollen die Kinder und Jugendlichen auf einem Instrument spielen (häufig passive Bewegungen)
- die Therapeutin spielt für die Bewohner oder Beide spielen gemeinsam am gleichen oder an verschiedenen Instrumenten. Hierdurch lernen die Kinder und Jugendlichen neue Sinneswahrnehmungen kennen und können Selbstvertrauen erfahren.
- Berührungen und Bewegungen bieten die Möglichkeit zu positiver Selbstwahrnehmung, Sensibilisierung für den eigenen Körper, intensivem zwischenmenschlichem Kontakt und Beziehungsaufbau.
Das Liegen in einer Hängematte und bewegt werden, im Takt eines Schaukel- oder Wiegenliedes, wird von vielen Kindern und Jugendlichen sehr positiv aufgenommen. Auch auf die Anwendung der Klangschale reagieren die Bewohner der Einrichtung Bärenstark sehr positiv.
In Therapieberichten der Musiktherapeuten werden der Verlauf und die Ergebnisse der Musiktherapie dokumentiert, damit alle am interdisziplinären Versorgungsprozess beteiligten Personen den Prozess sehen.
Die Erfahrungswerte der Intensivpflegeeinrichtung Bärenstark zum Einsatz von Musiktherapeuten bei schwerst- pflegebedürftigen und insbesondere beatmeten, damit kommunikativ eingeschränkten Kindern und Jugendlichen sind überwiegend positiv und zu empfehlen.