Erfahrungsbericht – „Leben in Deutschland-spielend integrieren“

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Das Diakonische Werk Darmstadt-Dieburg betreut Geflüchtete, die in der Erstwohneinrichtung der Stadt Darmstadt im Schiebelhuthweg leben. Die Einrichtung wird ausschließlich von Familien bewohnt.

In der Einrichtung finden verschiedene Integrationsmaßnahmen statt, darunter auch das von der Bürgerstiftung unterstützte Integrationsspiel „Leben in Deutschland – spielend integrieren“.
In der Praxis erweist das Spiel in der Anlage und Ausführung viel Lob, aber auch Schwierigkeiten in der Anwendung.

Das Spiel in der vorliegenden Sprachversion arabisch ist sehr ansprechend und weckt die Neugier der Betrachter. Allerdings ist besonders der Sprachstand bei den meisten Menschen (vorwiegend aus dem afghanischen und arabischen Sprachraum) in der Einrichtung nicht ausreichend, das Spiel ohne Begleitung zu spielen, da eine Spielkultur „Gesellschaftsspiel“ in vielen Regionen nicht existiert.

Der darin liegende Reiz stellt aber eine besondere Herausforderung dar, da einige der möglichen Spieler zunächst lernen müssen, wie ein Gesell­schaftsspiel funktioniert. Männer haben oft Spielerfahrung mit Kartenspiel­en, manchmal mit Brettspielen wie Mühle, Dame oder Schach. Frauen haben oft gar keine Erfahrung mit derartigen Spielen. Insofern stellt der andere Spielplan und Spielablauf eine Neuerung für Viele dar.
Trotz dieser zunächst hinderlichen Voraussetzungen nehmen die Spielenden sich der Spieleidee an und haben nach Auskunft der „Spielleiter“ auch ihre Freude am Spiel.
Für die meisten Spieler ist das Spiel aufgrund der vielen Neuerungen zu Beginn durchaus anstrengend und erfordert Motivationsarbeit. Kinder bzw. junge Heranwachsende kommen mit dieser Situation wesentlich besser zurecht.
Die gut recherchierten Fragen locken besonders mit dem Hintergrund, sich auf künftige Sprach- oder Einbürgerungstests vorzubereiten, aber auch der „Spaß an der Freud‘“ kommt nicht zu kurz. So wird das Spiel  zu einem kurzweiligen Erlebnis für die Spieler*innen. Auch ohne den Spielplan können die Bewohner die Karten nutzen, da sie ohne die Spielsituation ihre Kenntnisse überprüfen können.


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Das Integrationsspiel vom LiD-Integrationsteam konnte mithilfe der finanziellen Förderung der Bürgerstiftung bundesweit kostenlos an öffentliche Institutionen, Sozial- und Integrationsbüros, caritative Einrichtungen, Sprachcafés, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, Sprachkurse, „Flüchtlinge-Willkommen“-Initiativen, Vereine, Kindergruppen, Spieletreffs und Schulen weitergegeben werden, wo diese mit Begeisterung angenommen und ausprobiert wurden.
Das positive beim Gesellschaftsspiel ist sich spielerisch kennenzulernen und das Gespräch zu vertiefen. Dabei wird ein kulturelles Verständnis aufgebaut, ganz gleich welcher Abstammung und Herkunftsland, sagte die Herausgeberin. Zuerst wählen die Spielerinnen und Spieler die Farben aus und dann geht es auch schon los mit dem Würfeln. Je nach gewürfelter Zahl hüpft man durch das Spiel und beantwortet allgemeine Fragen über Deutschland. Seit 2015 gibt es die Projekt-Gruppe „LiD-Teams“, bestehend aus acht ehrenamtlich engagierten Personen aus acht verschiedenen Nationen. Zusammen wurde an dem Spiel so lange gefeilt und übersetzt, bis alle Beteiligten mit der endgültigen Fassung zufrieden waren. In jedem Spiel befindet sich eine Gebrauchsanweisung das sollte allerdings nicht davon abhalten auch eigene Regeln zu kreieren.

Wer das Integrationsspiel erwerben möchte, hat unter der E-Mail-Adresse: kontakt@lidintegration.de in Höhe von 39,90 Euro die Möglichkeit dazu. Es gibt auch eine weitere Unterstützungsmöglichkeit indem ein Spiels in Höhe von 49,90 Euro erworben wird und im Gegenzug wird jedes vierte Spiel an eine weitere Einrichtung verschenkt. Das Gesellschaftsspiel wird ganz bewusst in Deutschland produziert, damit Kinderarbeit und schädliche Inhaltsstoffe ausgeschlossen werden können, so die Herausgeberin.

 

 

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