Bürgerstiftung Darmstadt zieht optimistische Bilanz

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Trotz Lockdowns und Kontaktbeschränkungen ist es der Bürgerstiftung Darmstadt gelungen, eine Vielzahl an sozialen Projekten umzusetzen und sich wirtschaftlich solide zu entwickeln. 

Workshops in der Schule statt auf dem Hofgut Oberfeld, digitale Kriminalprävention für Seniorinnen und Senioren anstelle von Präsenzvorträgen und Bücherkoffer, die an Lehrkräfte und nicht deren Schülerinnen und Schüler übergeben werden: 2020 und 2021 ist die Bürgerstiftung Darmstadt neue Wege gegangen, um gemeinnützige Projekte trotz Pandemievorgaben bestmöglich zu unterstützen und umzusetzen. „Solidarität ist einer der zentralen Werte, auf denen unser Einsatz für ein vielfältiges Stadtleben beruht. Diesen leben wir selbstverständlich auch in herausfordernden Zeiten. Damit sind wir nicht allein, denn der Wunsch, füreinander einzutreten, treibt auch in der Covid-19-Pandemie viele engagierte Darmstädterinnen und Darmstädter an. Gemeinsam mit ihnen haben wir Lösungen gefunden, um bürgerliche Vorhaben voranzubringen, die sich unter anderem für eine tolerante, vielfältige und gerechte Gesellschaft einsetzen“, sagt Oberbürgermeister Jochen Partsch, Kuratoriumsvorsitzender der Bürgerstiftung Darmstadt.

Seit ihrer Neuausrichtung 2010 hat die Stiftung mehr als 470 lokale Projekte mit insgesamt mehr als 1.500.000 Euro gefördert, in 2020 und 2021 war sie in 40 beziehungsweise 43 Projekten aktiv. „Wir konnten wesentlich weniger Vorhaben realisieren als in den direkten Vorjahren. Angesichts der dynamischen Covid-19-Pandemie und all ihren gesellschaftlichen Folgen sind wir mit dem Umfang unserer Aktivitäten zufrieden, obwohl wir selbstverständlich jedes Projekt bedauern, das nicht durchgeführt werden konnte“, sagt Dr. Markus Hoschek, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Darmstadt, und ergänzt, dass generell weniger Förderanträge gestellt worden seien. 

Schwerpunkt: Bildung fördern

Die beliebten Kindervorlesungen für wissenschaftlich Interessierte ab sechs Jahren gehören zu den Projekten, die dank des digitalen Fortschritts aufrechterhalten werden konnten. „Wir haben das Format kurzerhand in eine Onlineveranstaltung umgewandelt, nachdem die Vor-Ort-Termine im Frühjahr 2020 nicht stattfinden konnten“, erklärt Dr. Markus Hoschek. „Seit Anfang dieses Jahres können wir aber zum Glück wieder Präsenzveranstaltungen durchführen und freuen uns über die rege Beteiligung der Kinder. Für 2023 planen wir zudem die Erweiterung der Kindervorlesungen um den handwerklichen Bereich. In einer Kooperation mit der Handwerkskammer Rhein-Main werden wir dann auch „Kinderwerkstätten“ durchführen, die den Kindern handwerkliche Berufe näherbringen werden.“

Bildung zu fördern ist ein zentrales Anliegen der Bürgerstiftung Darmstadt. Das hat sie mit der Auswahl ihrer Projekte in den zurückliegenden Jahren immer wieder verdeutlicht. Etwa mit ihrem Engagement in einem Schulprojekt, das die Geschichte Darmstadts in der Zeit des Nationalsozialismus digital dokumentiert. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern mehrerer weiterführender Schulen aus Darmstadt baut sie seit 2020 eine interaktive Plattform über die Geschehnisse der Brandnacht 1945 auf ihrer Webseite auf.

Dauerhaft angelegt ist auch ihr Einsatz für die Mathildenhöhe. „Wir engagieren uns über die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste hinaus für die Mathildenhöhe und möchten die Darmstädterinnen und Darmstädter regelmäßig in die Geschehnisse vor Ort einbeziehen. Zum Beispiel über das Crowdfunding-Projekt, dessen Einnahmen die Restaurierung verschiedener Skulpturen mitfinanzieren“, sagt Dr. Markus Hoschek. Aktuell wird die Mosaiknische von Albin Müller aus diesen Mitteln restauriert. „Das langjährige Engagement der Bürgerstiftung war ein wichtiger Baustein für den Bewerbungsprozess zum Welterbe und wir freuen uns sehr, dass diese Zusammenarbeit fortgesetzt wird. Es sind bereits weitere gemeinsame Restaurierungsprojekte in Planung“, erklärt Dr. Philipp Gutbrod, Direktor des Instituts Mathildenhöhe.

Neben eigenen Projekten unterstützt die Bürgerstiftung Darmstadt immer wieder Dritte bei ihren Vorhaben. Seit 2021 zählt die neue Schader-Residence in Kooperation mit der Schader-Stiftung dazu. Diese eigens ausgewählten Teilnehmer begleitet die Bürgerstiftung beim Austausch mit der Darmstädter Bürgerschaft. „Die Mischung aus eigenen Projekten und der Zusammenarbeit mit Partnern bietet uns die Chance, unsere Aktivitäten breiter zu streuen und die Gesellschaft vor Ort auf vielfältigere Weise zu gestalten“, erklärt Dr. Markus Hoschek.

Nicht nur während der Covid-19-Pandemie, sondern auch ganz grundsätzlich hat die Bürgerstiftung Darmstadt einen hohen Anspruch an ihre Arbeitsweise. Dies verdeutlicht die erfolgreiche Rezertifizierung mit dem Gütesiegel für Bürgerstiftungen des Bundesverbands Deutscher Stiftungen im Jahr 2021. Sie trägt das Siegel seit 2014, um transparent zu machen, dass sie nach offiziellen Qualitätsstandards arbeitet und den zehn Merkmalen einer Bürgerstiftung entspricht. Nach dem erfolgreichen Re-Audit darf die Bürgerstiftung Darmstadt das Gütesiegel nun bis 2024 tragen.

Stiftungspaten unterstützen Projektförderung

Die oben genannten Projekte stehen beispielhaft für die umfassenden Aktivitäten der Bürgerstiftung Darmstadt. Ermöglicht werden diese seit fast zehn Jahren unter anderem durch die finanzielle Unterstützung von Einzelpersonen, Gruppen, Familien oder Unternehmen, die sich für eine Patenschaft entschieden haben. 2021 zählte die Bürgerstiftung Darmstadt 48 Patenschaften, durch die eine Fördersumme von insgesamt rund 40.000 EUR zustande kam. Dr. Markus Hoschek über diese starke Unterstützung: „Angesichts der zahlreichen Herausforderungen, die die Covid-19-Pandemie für jeden Einzelnen von uns nach wie vor bereithält, schätzen wir das ungebrochene soziale Engagement der Darmstädterinnen und Darmstädter für ihre Mitmenschen umso mehr.“ 

Die Bürgerstiftung legte im Jahr 2021 ein ausgeglichenes Bilanzergebnis vor. (2021: [Jahresfehlbetrag] 748,54 EUR / (Vorjahr: [Jahresüberschuss] 51.034,34 EUR). Das Jahresergebnis 2021 ist im Wesentlichen geprägt durch die Erträge aus Patenschaften und Spenden (sonstige betrieblichen Erträge) von 63.075,50 EUR (Vorjahr: 116.042,42 EUR), die Ausgaben für Stiftungszwecke von 135.020,87 EUR (Vorjahr: 151.806,10 EUR), die Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlage-Vermögens von 76.921,23 EUR (Vorjahr: 57.471,21 EUR) und die sonstigen Zinserträge von 35.968,55 EUR (Vorjahr: 52.803,12 EUR).

„Wir konnten im Jahr 2021 soziale Projekte für rund 135.000 Euro fördern und haben so hoffentlich ein wenig dazu beigetragen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf gesellschaftlicher Ebene abzumildern“, sagt Dagmar Rechenbach, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Darmstadt.

Die Bürgerstiftung Darmstadt informiert Interessierte auf ihrer Webseite (https://buergerstiftung-darmstadt.de) und ihrem Facebook-Account (www.facebook.com/buergerstiftung.darmstadt)   über ihr soziales Engagement und aktuelle Projekte. Einblicke in ihre Arbeit gewährt sie auch in ihren jährlichen Tätigkeitsberichten, die unter https://buergerstiftung-darmstadt.de/die-buergerstiftung/stiftungsreport/ abrufbar sind.

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