Ausstellung über den Gebrauchsgrafiker Helmut Lortz im INTeF

Ausstellung Helmut Lortz (INTeF)

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Ausstellung über einen der prägendsten Grafiker der Nachkriegszeit im Institut für Neue Technische Form

Innerhalb des konzertierten Ausstellungsreigens zum Werk des Universalgenies Professor Helmut Lortz (1920 bis 2007) erinnert das Institut für Neue Technische Form (INTeF) in seinen ansprechenden Räumen am Friedensplatz 11 mit unverwechselbaren Signets, Buchcovers und -reihen, Katalogen, Illustrationen, Grafiken, Einladungen, Zeichnungen, Postern, privaten Skizzenbüchern bis hin zu visuellen Programmen an Helmut Lortz als einen der prägendsten Gebrauchsgrafiker der Nachkriegszeit.

Auf eine Ausstellungseröffnung musste das INTeF wegen der Corona-Pandemie leider verzichten. Nun profitiert die Öffentlichkeit aber von diesem geballt dargebotenen grafischen Werk von Helmut Lortz.

Die Ausstellung dauert bis einschließlich 23. August 2020.
Die INTeF-Öffnungszeiten sind immer dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 14 Uhr. Montags ist geschlossen. Derzeit sollten sich immer nur acht Personen gleichzeitig in den Räumen am Friedensplatz 11 aufhalten, dazu Mund- und Nasenschutz tragen.

Weitere Informationen zur Ausstellung unter Telefon 48008 oder via Internet unter der Adresse: www.intef.info


Ausstellung Helmut Lortz (INTeF)

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Ausstellung Helmut Lortz (INTeF)

Ausstellung Helmut Lortz (INTeF)

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Hereinspaziert in Helmuts Welt

Das INTeF stellt Helmut Lortz mit der visuellen Interpretation gesellschaftlicher Themen (Darmstädter Gespräche) wie mit der Vermittlung künstlerischer Positionen (Darmstädter Sezession) als Plakatkünstler vor. Dann als Entwerfer von Zeichen und ihrer Erweiterung zu visuellen Programmen für kulturelle wie für kommerzielle Auftraggeber sowie als Buchgestalter mit langlebigen Konzepten für Serien und Einzelausgaben, Buchumschlägen und Illustrationen für viele Darmstädter Autoren.
Darüber hinaus bildete Helmut Lortz über viele Jahrzehnte als Hochschullehrer Studierende aus: Zunächst leitete er zwischen 1952 und 1959 die Klasse Gebrauchsgrafik an der Werkkunstschule Darmstadt, später, zwischen 1959 und 1986, wirkte er als Professor für experimentelle Grafik an der Hochschule für Künste Berlin. Diese Zeit wird in der INTeF-Ausstellung mit Originalen seiner „Reihen“-Publikationen und mit völlig unterschiedlichen Statements einiger seiner ehemaligen Schüler, den Berliner Absolventen als „Hommage à Helmut Lortz“ gewürdigt.
Zu sehen ist eine Fülle von Büchern mit klarer Gestaltung der Darmstädter Schriften im Justus von Liebig Verlag sowie der Bauwelt Fundamente im Bertelsmann Fachverlag. Hier kann der Besucher in Texten der Autoren Kurt Schleucher, Kasimir Edschmid, Hermann Graf Keyserling, des Archivars Eckhart G. Franz oder des ehemaligen Oberbürgermeisters der Stadt Darmstadt, Heinz Winfried Sabais lesen oder sich über den Maler Ludwig Meidner, das Deutsche Polen-Institut Darmstadt, die Geschichte der hiesigen Volkshochschule oder den Grafiker Hartmuth Pfeil informieren. Eindrucksvoll stehen diese Schriften Band um Band in unterschiedlicher Farbigkeit nebeneinander wie auch die der Bauwelt Fundamente, die dagegen aber streng in Schwarzweiß daherkommen. Hier wirkt der starke Kontrast sowie die Masse der in Reih und Glied stehenden Bücher, die von Helmut Lortz als Reihe konzipiert sind.

Ausstellung Helmut Lortz (INTeF)

Ausstellung Helmut Lortz (INTeF)

Auch die Lortz‘schen Signets, gleichberechtigt hochvergrößert und quadratisch gerahmt, prägen sich gut ein: vom Künstlerkeller im Schloss über die Darmstädter Sezession bis hin zur Möbelfirma Eugen Schmidt, der Hochschule der Künste Berlin, der Druckerei Reinheimer bis hin zur Internationalen Funkausstellung Berlin. Der Bezug zum Institut für Neue Technische Form (INTeF) wird durch das Plakat des 3. Darmstädter Gesprächs mit dem Titel „Mensch und Technik“ sowie den Katalogen zu den Sonderschauen auf der Frankfurter Konsumgütermesse und anderer Einladungen und Postern zu Designausstellung im Alfred-Messel-Haus im Eugen-Bracht-Weg 6 deutlich. Buchcover aus den Vierzigerjahren für Robert Nathan, Georg Hensel oder Fritz Usinger sowie die Gestaltung von Titeln der Kunstwelt, der japanischen Idea oder zur Gebrauchsgrafik zeigen, wie unterschiedlich und vielseitig Lortz arbeitete. Kataloge zur Sezession, Broschüren zum Kultursommer, der Kunsthandlung Robert d‘Hooghe oder zur Musikzentrale mit Darmstädter Motiven zeugen ebenfalls vom Einfallsreichtum dieses universellen Gebrauchsgrafikers. Einzigartig sind freilich auch seine Plakatentwürfe zu Jazz-Konzerten, Theaterveranstaltungen, Konzerten, Bällen oder die Verpackungen für Jenaer Glas oder den Fachverband Fachschachtel Industrie, für die Helmut Lortz immer eigenwillige Schrift-Bilder schuf. Im meterlangen, bebilderten Lebenslauf kommt dem Betrachter Helmut Lortz als Mensch nahe, in dem er vor allem auch seine enge Bindung zur Stadt Darmstadt mit seinem Stadtteil Arheilgen – freilich auch zu Berlin, wo er über Jahrzehnte lehrte – spürt.

Ausstellung Helmut Lortz (INTeF)

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