Mit dem Live-Schauspiel „Der Vorname“ kam 2021 endlich wieder Theater auf die Bühne. Aufgrund der pandemischen Einschränkungen wurde das Stück aus den Räumen des Theater Moller Haus live in die Wohnzimmer der Gäste gestreamt. In acht Vorstellungen traten die Schauspieler*innen vor insgesamt 546 Zuschauer*innen auf. Die Bürgerstiftung Darmstadt unterstütze das Projekt.
Stephan und Elisabeth laden zum feierlichen Dinner – allerdings zum ersten Mal online, als Zoom-Konferenz. Nur Freunde und Familie sind zu Gast: Elisabeths Bruder Thomas mit seiner schwangeren Lebensgefährtin Anna, dazu der Orchestermusiker René, Freund seit Kindertagen. Für Thomas, einen begnadeten Selbstdarsteller, ist die Runde zu friedlich. Um für „Stimmung“ zu sorgen, enthüllt er den fassungslosen Freunden den Vornamen seines noch ungeborenen Sohnes: Adolf. Die Debatte um die Frage, ob man sein Kind nach Hitler benennen darf, führt dazu, dass die Jugendfreunde Stephan und Thomas sich endlich ein paar Wahrheiten an den Kopf werfen, die man im Interesse eines gedeihlichen Zusammenlebens bisher lieber verschweigen hatte. Beträchtliche Eitelkeiten treffen nun aufeinander, mit geschwollenen Kämmen hacken die Kampfhähne aufeinander ein. Doch die Contenance verlieren die Alphatiere erst, als die Frauen in einer Weise ins Spiel kommen, die sich niemand hat träumen lassen.
Es spielten: Petra Schlesinger, Armin Hauser, Ralph Erdenberger, Michael Ihringer und Susann Flade. Regie führte Ulrich Sommer. Die Fotos wurden von Christian Zuckermann gemacht.