Projektbericht
Die Unwort des Jahres Fotoausstellung wurde vom 10. – 31. März mit der Stadt Darmstadt auf dem Karolinenplatz realisiert und erreichte tausende Menschen.
In diesem Jahr wäre vielleicht, so wie in den früheren Jahren, eine Ausstellung mit Vernissage wieder möglich gewesen. Die Corona-Situation in der Zeit der Vorbereitung war jedoch noch hinreichend kritisch, sodass sich der Unwort Bilder e.V. wieder für ein Format im öffentlichen Raum in Verbindung mit einer digitalen Online-Ausstellung entschieden hat.
Diese Entscheidung war allerdings nicht allein dem Zwang geschuldet: Der Verein diskutierte seit der ersten Ausstellung in der Art – 2021 auf dem Georg-Büchner-Platz – darüber, wo sie die Prioritäten setzen wollen:
Thema Reichweite:
Im öffentlichen Raum konnten UNWORT-BILDER enorm viele Menschen erreichen. Auch solche, die sonst nicht in eine Ausstellung gehen würden. Ohne die Möglichkeit, die Besucherinnen und Besucher auf dem Platz zu zählen, geht der Verein von mehreren Tausend aus. Dagegen hatten die „klassischen“ Ausstellungen in den unterschiedlichen Locations, die naturgemäß nur ein gezielteres Publikum erreichen, abhängig vom Ort und der Ausstellungsdauer, im Schnitt zwischen 600 und 1200 Besucherinnen und Besucher.
Thema Qualität:
Die ästhetische Qualität der Präsentation hochwertiger Drucke in Leuchtkästen ist unschlagbar und wird den Ansprüchen des Vereins deutlich mehr gerecht als der großformatige Druck auf wetterfester LKW-Plane. Auch ist die Beleuchtungssituation in der Outdoor-Ausstellung war wetterabhängig und häufig unbefriedigend.
Mit dem Digital-Konzept konnte der Verein auf Corona-bedingte Erfahrungen aus den beiden Vorjahren zurückgreifen. Die digitale Präsentation soll unabhängig von Art und Ort der Ausstellung dauerhaft beibehalten werden. Vor allem die Interviews mit den neun FotografInnen haben den Besucherinnen und Besichern vielfach den Zugang zu den Arbeiten erleichtert. Für die Möglichkeit, die Künstlerinnen und Künstler näher kennenzulernen, hat der Verein viel positives Feedback erhalten.
Die digitale Präsentation mit Rahmenprogramm ist dauerhaft über die Homepage www.UNWORT-BILDER.de zu erreichen.
Ein Gerüstbauer hat (statisch berechnet) drei freistehende Baugerüste mit einem quadratischen Grundriss auf dem Platz erstellt. In die Felder des Gerüsts wurden Drucke der Arbeiten – wie immer je FotografIn ein Paar von zwei quadratischen Bildern – auf 270 x 360 cm Bannermaterial gehängt.
Die Ausstellungseröffnung hat der Verein mit einem vor Ort erstellten Live-Stream begleitet. Dazu gab es Reden von Oberbürgermeister Jochen Partsch, der Journalistin Franziska Grillmeier, dem Sea-Eye Gründer Michael Buschheuer und dem Mitglied der UNWORT-JURY Prof. Martin Reisigl.
Auch für das zu einer Vernissage gehörende Catering wurde eine Lösung gefunden: Bei einem örtlichen Gastronomen konnten vom Verein gestaltete UNWORT-Lunchboxen mit Pikkolo und einer gedruckten Edition der Arbeiten bestellt werden.
Die Ausstellung war über die drei Wochen hinweg sichtbar gut besucht, allerdings scheint der Karolinenplatz weniger zum Innehalten einzuladen als der Georg-Büchner-Platz. In der Zeit hat der Verein sechs öffentliche Führungen angeboten, die von je zwei FotografInnen durchgeführt wurden. Eine der Führungen war eine Nacht-Führung mit Scheinwerfern. Es kamen dazu jeweils zwischen sechs und dreizehn Besucherinnen und Besucher.
Laut des Vereins erreicht diese Art von Ausstellung auf einem öffentlichen Platz deutlich mehr Menschen als geschlossene Ausstellungsorte. Der Platz und die Präsentationsform sind repräsentativ und durch die Größe beeindruckend. Das abrufbare Video-Material ist für viele intensiver, verständlicher und informativer als die Reden bei den Präsenz-Vernissagen. Die Fotografinnen und Fotografen vermissen aber die Begegnungen und den Austausch.
Die neue Jury bestand aus Constanze Spieß, Kristin Kuck, Martin Reisigl, David Römer (alle SprachwissenschaftlerInnen) und Alexandra-Katharina Kütemeyer (Journalistin). Constanze Spieß ist Sprecherin der Jury.
Details zu diesem Projekt
- Projekttitel: 2022 „Unwort des Jahres – Fotoausstellung“
- Projektzeitraum: 2022
- Organisation: Unwort Bilder e.V.
- Unterstützung durch Bürgerstiftung Darmstadt: Finanzielle Förderung
Textliche Zusammenfassung durch die Redaktion der Bürgerstiftung Darmstadt. Originaltext (c) Unwort Bilder e.V. Fotos (c) FotografInnen des Unwort Bilder e.V. Im Sinne ihres Stiftungszwecks unterstützt die Bürgerstiftung Darmstadt dieses Projekt durch finanzielle Förderung.
Über die Bürgerstiftung Darmstadt
Die Darmstädter Bürgerstiftung hat es sich zum Ziel gemacht, Darmstädter Projekte anzustoßen und zu fördern, wobei das Thema Bildung klar im Vordergrund steht. Die Initiative finanziert sich durch regelmäßige Spenden und Zustiftungen.